Zehn Jahre voller Liebe, Zweifel, Wachstum, Kämpfe und unbeschreiblicher Stärke. In diesem sehr persönlichen Text teile ich meine Reise – vom ersten Mom Guilt-Moment bis zur leisen Erkenntnis: Ich bin wichtig. Und ich bin gut, so wie ich bin.
Ein Text für alle Mamas, die fühlen, was ich meine.
Vor ein paar Tagen, den Kopf voll mit Planung, To-Dos und Einkaufslisten, traf es mich wie ein Blitz:
Du bist bald seit 10 Jahren eine Mama.
Ein kurzer Schock – und dann liefen die Tränen.
Der Anfang einer Reise
Ich bin seit 10 Jahren eine Mama. Was für eine wilde, krasse, wunderschöne Zeit.
Gestartet mit einer sicheren, behüteten Geburt im Geburtshaus – und doch nahm alles schon nach drei Tagen rasant Fahrt auf. Unser erstes Mal im Krankenhaus, weil mein Baby unter die
10%-Gewichtsgrenze gefallen war.
Und da, im Auto, traf mich mein erster eigener Mom Guilt-Moment:
Ich hatte nicht gemerkt, dass mein Kind nicht richtig trank.
Es hatte großen Hunger – und ich fühlte mich schuldig.
Es sollten viele solcher Momente folgen.
Ich lernte, ich ertrug, ich kämpfte. Ich weinte, ich lachte, ich schrie, tobte, kuschelte und versorgte.
Ich zweifelte – und verzweifelte.
Der Kopf wurde voller, der Terminkalender auch.
Das Konto leerer, die Zeit knapper.
Freundschaften pausierten – neue wurden geschlossen.
Und wie viele Sorgen ich mir gemacht habe in diesen 10 Jahren!
Obwohl meine Hebamme damals sagte: „Sorgen sind fiktiv.“
Die Transformation
Ich habe eine unbeschreibliche Reise hinter mir.
Ich bin eine Mama geworden.
Zuerst eine junge Mama. Dann eine überforderte Mama.
Und irgendwann die, die ich sein wollte.
Diese Transformation hört nie auf.
Das Mamasein verändert sich von Jahr zu Jahr.
Neue Zweifel. Neue Sorgen. Neue Freuden.
Und so viel Stolz.
Ich erinnere mich, wie viel ruhiger ich beim zweiten kleinen Wunder war.
Wie viel Kraft ich plötzlich empfinden konnte.
Wie viel Liebe.
Mutterschaft ist mehr als Care-Arbeit
Mutterschaft ist nicht nur Alltag.
Sie ist legendär.
Sie frisst dich auf – und nährt dich gleichzeitig.
Sie ist politisch.
Ich sehe die Welt heute mit anderen Augen.
Ich fühle mich wie ein besserer Mensch, weil ich aufmerksamer geworden bin.
Meine Kinder zeigen mir diese Welt durch ihre Augen.
Sie erklären sie in ihren Worten.
Und das ist Heilung.
Das ist Frieden.
Das ist auch Wut. Und Scham.
Manchmal will ich einfach nur weg.
Allein sein. Durchatmen.
Manchmal habe ich Angst, alles zu verlieren.
Oder etwas zu verpassen.
Einer meiner schlimmsten Albträume – kurz nach der Geburt – war:
Ich komme eines Tages von der Arbeit nach Hause, und mein Kind ist erwachsen.
Und ich habe seine Kindheit verpasst.
Ich habe wirklich Dinge verpasst.
Freunde. Partys. Auszeiten.
Einen Teil meines alten Lebens habe ich losgelassen – oder gehen lassen müssen.
Der Mental Load und das Vergessen
Der Mental Load frisst mein Gehirn.
Ich habe viele Momente vergessen.
So viele Stunden mit meinen Kindern nicht bewusst erlebt.
Ich war auf Autopilot. Überlebensmodus. Hab funktioniert.
War Abwesend.
Traurig.
Fremdbestimmt.
Ich musste mich entwirren.
Ich musste kämpfen – für Anerkennung, für Wertschätzung.
Und ich kämpfe noch immer.
Für mich – und für uns alle.
Für 100.000 Mütter, die brüllen:
„Wir sind Mütter, wir sind laut – weil man uns die Rechte klaut!“
Ein Tag, den ich mir nehme
Ich bin seit 10 Jahren eine Mama.
Und ich feiere mich dafür.
Nicht draußen in der Welt – die verurteilt das.
„Ist doch nicht dein Geburtstag“, heißt es.
„Stiehl deinem Kind nicht die Show.“
Aber weißt du was?
Es ist mein Tag.
Es sind meine 10 Jahre.
10 Jahre, in denen ich alles gegeben habe:
Wut. Schmerz. Liebe. Zuneigung. Hoffnung. Halt. Sicherheit. Geborgenheit.
10 Jahre, in denen ich mir selbst beigebracht habe:
Du bist wichtig.
Und du bist gut, so wie du bist.
An dich, liebe Mama
Ich bin seit 10 Jahren eine Mama – und ich feiere das mit dir.
Weil du auch eine Mama bist.
Weil du fühlst, was ich sage.
Weil du all das ebenfalls hinter dir hast – oder noch vor dir.
Weil du eine Mama bist.
Und du bist wichtig.
Und du bist gut, so wie du bist.
Feiere das heute mit mir!
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