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Frauenquote - Ja oder Nein?

 

Am Wochenende habe ich ein interessantes Statement von einer weiblichen Gründerin gelesen. Darin schreibt sie, das sie es satt hat, ständig über ihr Geschlecht definiert zu werden. Sie ist kein #femalefounder, sondern #founder. Daher stellt sie auch die Frauenquote in Frage, da diese sie dann ja auch wieder über ihr Geschlecht und nicht über ihre Leistung definiere. 

 

Ich stimme ihrer Aussage voll und ganz zu: Scheißegal ob Du Frau oder Mann* bist, wenn Du was kannst, dann kannst Du was! Mit Pimmel oder mit Eierstöcken, mit beidem oder mit keins von alledem. Das ist einfach ein Fakt. 

 

Allerdings leben wir immer noch in einer Welt, deren Basis auf das männlich Wohl ausgelegt ist. Es verwandelt sich, geht unaufhaltsam in eine Richtung, die das Allgemeinwohl in den Fokus rückt, aber da sind wir noch nicht. 

 

Deswegen finde ich es zwar traurig, aber Notwendig, dieser weit verbreiteten männlichen Unternehmensstruktur einen weiblichen Stempel aufzuzwingen. Und wisst ihr was die Wissenschaft herausgefunden hat?  Sobald die Frauenquote um zehn Prozentpunkte steigt, steigen sofort auch der Unternehmenswert, die Buy-and-Hold-Rendite (von 1,6 auf 3,8 Prozent) und die Effizienz.

 

Aber selbst wenn das nicht so wäre, wenn der Unternehmenswert nicht sofort steigen oder gleich bleiben würde, oder wir die Stelle nicht mit einer perfekt ausgebildeten Fachkraft besetzen können, dann wäre uns auch das eine Lehre. 

 

Dann versteht vielleicht auch der Letzte, dass es Kacke ist, Frauen ständig einzureden, dass sie besser Zuhause bleiben und dafür womöglich sogar auf Bildung und Karriere verzichten. Und bitte verschont mich mit den alten Glaubenssätzen, dass ein Kind seine Mutter braucht. Klar braucht es seine Mutter. Aber nicht zu größeren Teilen als den Vater. Wenn wir Elternzeit aber nur aufgrund der Gehälter entscheiden und nicht darüber, worauf Familien Lust haben, dann ist auch das bescheiden und veraltet - aber das ist eine andere Diskussion. Das hebe ich mir für die Diskussion zum Gender Gap auf.

 

Die Struktur muss verändert werden. Z.B. Regeln für den Vorstand, damit Familien dort berücksichtigt werden und Elternzeit und Mutterschutz (ach du meine Güte, es gibt sogar eine Diskussion über Väterurlaub) möglich sind.

 

Für die moderne Gesellschaft gibt es keinen Nachteil bei der Gleichberechtigung. ALLE profitieren.

 

Wie seht ihr das? 

 

*OMG - was, wenn die Menschen der Kategorie Divers bald auch noch mitreden wollen? Bricht dann alles zusammen? (merkt ihr, wie absurd die ganze Debatte wird, wenn wir auf die Gesellschaft der Zukunft blicken?

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Kommentare: 2
  • #1

    Eva-Katrin Maier (Montag, 22 März 2021 11:16)

    Ich bin absolut für eine Frauenquote und ich halte überhaupt nichts von irgendwelchen freiwilligen Selbstverpflichtungen. Zumindest im Arbeitsleben hat sich gezeigt: freiwillige Selbstverpflichtungen sind leere Versprechungen, es hat sich nichts getan bei den Gehaltslücken, nichts bei der Beteiligung von Frauen in Führungspositionen und -gremien. Deutschlalnd hängt auch im europäischen VErgleich hinterher. Eine Quote als (zeitweise) Regelung, um diese Strukturen aufzubrechen, halte ich für richtig und notwendig.

  • #2

    nina (Dienstag, 28 September 2021 01:22)

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