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Warum mein Mann und ich ein Dreamteam sind!

Ich habe neulich eine E-Mail gelesen, die mein Mann und ich uns gegenseitig geschrieben haben, nachdem wir zum allerersten mal ein Wochenende zusammen verbracht hatten. Wir führten damals eine Fernbeziehung, d.h., eigentlich war dieses Wochenende der Beginn unserer Partnerschaft.

 

In dieser Mail waren wir so offen und verletzlich. Wir waren wie die pure Essenz unserer selbst und legten den Grundstein unserer Beziehung, obwohl wir noch orientierungslos versuchten die Geschehnisse zu verarbeiten. Wenn ich das heute lese, dann bin ich erstaunt, wie viel wir damals schon über unser Zusammensein wussten und uns offenbart hatten. Wir empfanden eine so tiefe Wertschätzung und Verbindung zueinander, dass es in unseren Seelen einen Nachhall gab, der bis heute anhält. 

 

Das klingt jetzt alles ziemlich philosophisch und möglicherweise auch ein bisschen übertrieben. Aber tatsächlich haben wir es bis heute, 12 Jahre, eine Hochzeit und zwei Kinder später geschafft, dies aufrecht zu erhalten. Oft vermissen wir diesen Esprit vom Anfang, das Sehnen und Lieben, die meterlangen Mails und die Dringlichkeit, jede Sekunde miteinander verbringen zu wollen. Aber wir haben an diesem Wochenende ein Samenkorn ausgesäet, das mittlerweile goldene Früchte trägt. Diese wunderbare Pflanze unserer Beziehung blüht in den unterschiedlichsten Farben. Manchmal vergessen wir sie zu gießen. Manchmal kostet uns das ein paar Tränen und Mühe, um sie wieder blühen zu lassen. Aber tief in mir kann ich fühlen, das die Wurzeln stark und kraftvoll sind, dass unser Fundament gut gegossen ist und stabil steht. Ich bin so sehr dankbar dafür. Für meinen Mann und unsere Beziehung. Ich habe ein tiefes Urvertrauen in uns. Dieses Gefühl ist eines meiner allerkostbarsten Schätze im Leben. Ich bin mir bewusst darüber, wie privilegiert ich damit bin. Und wie verletzbar.

 

Ich habe in dieser Beziehung wahnsinnig viel gelernt. Sie hat mich in vielerlei Hinsicht bereichert und klüger gemacht.  An Grenzen gebracht und darüber hinaus. Am Anfang war es schwer für mich, über den ganzen Gefühlskram zu sprechen. Es gibt immer noch Regionen unseres Beziehungskosmos, die mir fremd sind oder die mir nicht einleuchten oder über die ich nicht ganz frei sprechen kann. Aber ich weiß, wie heilsam und gut es ist ständig über alles mögliche zu reden. Wir haben uns das echt erarbeitet. Wir wussten immer, für uns zu kämpfen und uns gegenseitig aufzubauen ist alternativlos. Es war ziemlich schnell klar, dass wir das big thing gefunden haben. Den Juwel unter den Beziehungen. Ein Rohdiamant von unfassbarem Ausmaß. 

 

Ist das zu gut um wahr zu sein? Wir haben uns das erarbeitet und erschaffen und - verdient. Unsere Beziehung ist vielleicht kein Vorbild. Aber sie ist vorzeigbar. Und allen Menschen dort draußen möchte ich eins sagen: Der Schlüssel ist eure Kommunikation. Redet miteinander. Wenn ihr eine wertschätzende Kommunikation in eurer Partnerschaft etabliert, dann seid ihr unglaublich mächtig. Wenn ihr versteht, dass diese Beziehung aus zwei unterschiedlichen Menschen besteht, aber nur aus euch beiden, nicht aus euren Eltern, Freunden, Nachbarn und Kindern, dann kann euch so gut wie nichts aufhalten. Nur ihr seid befugt, eure Beziehung zu gestalten. Macht davon Gebrauch!

Holt euch Beratung, Tipps und frischen Wind - aber lasst euch nicht reinreden. Ihr könnt eure Beziehungs-Pflanze zurückschneiden, düngen, umtopfen. Aber lasst andere nicht dran rumzupfen bis nichts mehr davon übrig ist.

 

Oft werde ich gefragt, wie wir es schaffen, unsere Beziehung so zu führen, wie wir sie führen. Meine Antwort darauf ist eigentlich ziemlich simpel: Weil wir uns lassen. Es gibt immer Themen, in denen wir uns gegenseitig zu Kompromissen bereit erklären oder uns sogar dazu drängen. Aber wir sind von unserer Vorstellung eine Beziehung zu führen ähnlich. Im Großen und Ganzen lassen wir uns einfach viel Raum für unsere persönliche Entwicklung, für unsere eigenen Projekte. Jeder kann sein Ding machen und muss trotzdem nicht alleine sein. Man kassiert manchmal ein Augenrollen vom anderen, wir bekommen uns auch in die Haare, aber wir erlauben uns, nebeneinander zu existieren ohne das einer verdrängt wird. Wir nehmen uns nicht für selbstverständlich, wir teilen die Care-Arbeit mit den Kindern untereinander auf, den Haushalt und alles andere. Und das einfach sehr gleichberechtigt. Wir arbeiten beide. Wir haben 2-4 Kinder. Wir teilen. Haushalt, Liebe und Zeit.

 

Mein Mann und ich, wir sind ein Dreamteam. Wir sind King and Queen. Auf Augenhöhe. Wir sind beziehungs-klug, achtsam und verliebt. Wir leuchten.

 

Eure Madeleine

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter (Montag, 07 Juni 2021 11:01)

    Sehr beeindruckend. Und: herzlichen Glückwunsch!
    Was mir bzw. uns in Bezug auf eine funktionierende Kommunikation sehr geholfen hat, ist das Prinzip des Zwiegesprächs: ein regelmäßiger fester Termin, gleiche Redezeit für jede/n, abwechselndes Sprechen (z.B. je 5 Minuten), auch bei problematischen Themen nur über sich selbst bzw. die eigenen Gefühle reden - also nie in den Beschwerde-/Anklage-Modus gehen ("Du machst immer...", "Nie tust Du...".) Statt dessen: Auskunft geben über sich selbst. So gibt es für beide viel zu entdecken.
    Das Prinzip ist ausführlich dargestellt in dem Buch "Die Liebe beginnt zu zweit" von Miachael Lukas Moeller. Gebraucht schon ab 1,48 Euro.